F e r n w e h-Pur... Reportage

„Down Under“:
Kontinent mit vielen Facetten
-Eine Einführung in australische Eigenheiten-


Down-Under, OZ, Aussie: Es gibt viele Bezeichnungen für den fünften Kontinent. Wer Australien schon einmal besucht hat, wird meist in Superlativen berichten. Ein facettenreiches Land – vom südlichen Zipfel auf der Insel Tasmanien bis zur Spitze am Cape York Peninsula. Zwischen diesen beiden Extremen, die rund 4.000 Kilometer voneinander entfernt sind, liegen wunderschöne, einsame Strände mit Korallenriffen, spektakuläre Städte, das einsame Outback und die rote Wüste.

Australien – was lockt alljährlich Millionen von Urlaubern an? Warum wandern im Jahr knapp 100.000 Menschen nach Down-Under aus? Wie Sie auch immer „OZ“ bereisen, ob mit dem Flugzeug, Wohnmobil oder Auto, Sie werden eine erlebnisreiche Zeit mit vielen neuen Eindrücken von Land und Leuten erhalten.

Der fünfte Kontinent – Sie müssen den Globus schon drehen, damit Sie Australien endlich finden. Dass Sie in „Down-Under“ gelandet sind, werden Sie gleich nach der Ankunft Ihres rund 24-stündigen Fluges bemerken. Schon die Bediensteten der Zollabfertigung sind „australisch“ im Ranger-Outfit (mit Outback-Hut, hellen Shorts und kurzärmeligem Safari-Hemd) gekleidet. Australien ist eben anders als der Rest der Welt. Obwohl es Mitglied im British Commonwealth ist und seine Bewohner überwiegend europäischer Abstammung sind, hat das Land seinen eigenen Stil über die Jahrzehnte hin entwickelt.

Dieser besondere „Australian way of life“ wird schon beim Besuch der Geschäfte und Restaurants deutlich. Mit einem freundlichen „G’day“, „How are you“? werden Sie dort begrüßt. Auch der Abschied ist vielversprechend: „See you later“. Mit dem Wiedersehen rechnet zwar niemand ernsthaft, aber freundlich ist es dennoch. Wenn Sie an einer kleinen Sachen zweifeln oder nicht genau wissen, wie es weitergehen soll, entgegnet Ihnen der Australier mit einem aufmunternden „You will be fine!“ Genauso leger und relaxed wie der tägliche Umgang in Freizeit und Business, in dem die direkte Anrede nur über den Vornamen erfolgt, ist auch das äußere Erscheinungsbild der Aussies. Gerne kleiden sich die „Fünftkontinentler“ nach europäischen Maßstäben nicht vorschriftsmäßig, auf Schlips und Kragen wird gerne verzichtet. Auch trifft man so manch Australier auf Melbournes Straßen in Badelatschen, oder gar ohne Schuhwerk. Die Aussies nehmen es eben leicht – auch bei der täglichen Kleidung. Dies ist eigentlich auch kein Wunder, bei teilweise tropischen Temperaturen in der Mitte und im Norden des Landes, kann es in den Sommermonaten durchaus heiß und zuweilen unerträglich sein. Wer hält sich da nicht lieber an den zahlreichen Traumständen entlang des Great Barrier Reefs und an den Küsten Queenslands auf. Ein Paradies für Surfer und Taucher! Eben ein „G‘day“ („Guter Tag“) und ein ständiges Wiedersehen mit den schönen Dingen des Lebens!

Der Wortschatz der Aussies ist aber nicht unbedingt geeignet, das Schulenglisch zu verbessern. „Bloody“ und „fucking“ sind wahrscheinlich die häufigsten Phrasen, die man unter Australiern vernehmen kann. Dabei meinen sie es gar nicht ernst. Es ist eben vieles „bloody“ und „fucking“, auch wenn es sich nur um ein Bier, ein „bloody XXXX“ (ausgesprochen: „Four Ex“), handelt. Alkohol – ein beliebtes Thema in Australien. Genauso wie in den USA und in Kanada ist der öffentliche Konsum alkoholischer Getränke nicht erlaubt und wird nur in geschlossenen Räumen oder auf Privatgrundstücken offiziell geduldet. Dort fließen Wein, Bier oder auch Spirituosen – und dies nicht zu knapp. In vielen Restaurants haben sich die Australier etwas Besonders einfallen lassen: „BYO“. „Bring your own“ bedeutet hier, dass man gegen einen geringen Aufpreis (ca. 1 AUS-$) seine eigenen alkoholischen Getränke mitbringen und sie zum Essen konsumieren darf. Sie gehen also vor dem Restaurant-Besuch in den meist nahen „Bottle Shop“ und decken sich mit Wein, Bier etc. ein. Der große Vorteil ist, dass Sie die hohen Preise für alkoholische Getränke in Restaurants nicht zu bezahlen brauchen und sich zudem wie ein richtiger Australier fühlen können. Die Aussies gelten als trinkfestes Volk, mit allen Folgen. Diese Auswirkungen des Alkohol- und Drogenkonsums sind oftmals nicht direkt und nicht für jedermann erkennbar. Australien – auch ein Land der einsamen Menschen mit sozialen Problemen. Einsam kann es schon sein, auf dem Kontinent, der 22 Mal so groß wie Deutschland ist (7.682.300 km²) und fünf Prozent der Erdoberfläche einnimmt. Die Weite beherrscht oftmals das Leben. Im Outback sind der nächste Nachbar und der Supermarkt oftmals Hunderte von Kilometern entfernt.

Von dieser Einsamkeit profitieren natürlich auch wir Urlauber. An Queenslands Küsten gibt es keine überfüllten Strände, sondern menschenleere, romantische Buchten mit glasklarem Wasser unter einem dunkelblauen Himmel. Australien – wie in den Reiseführern beschrieben – ein Wunder der Natur und des besonderen facettenreichen Lebensstils.

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